Thomas H. A. Becker

Kampf gegen Drogenbanden in Ecuador

Datum

Viele Jugendlichen unter den Gewalttätern

Autobomben, Morde und Unruhen in den Gefängnissen landesweit: in Ecuador hält der Kampf gegen die Drogenbanden an. Bemerkenswert viele junge Männer werden dabei zu Tätern im Namen der Drogenbanden.

Am Montag vergangener Woche (8. Januar 2024) hatte der Präsident des südamerikanischen Landes zunächst den Ausnahmezustand ausgerufen, am Dienstag erklärte Präsident Daniel Noboa, dass sich sein Land in einem »internen bewaffneten Konflikt« befinde.
Zuvor hatten bewaffnete Bandenmitglieder die Livesendung eines Fernsehkanals gestürmt, die Mitarbeiter mit Waffen, Dynamit und Handgranaten bedroht und misshandelt. 13 mutmaßliche Täter wurden gefasst, darunter sogar zwei Minderjährige.

Blick auf eines der Viertel im Süden Guayaquils, das besonders von der Gewalt betroffen ist

Bemerkenswert viele Jugendliche sind in den über 20 Banden organisiert, denen der Präsident des Landes den Kampf angesagt hat. Für Unmut sorgt, dass Täter, auch wenn sie gefasst werden, oft einer Strafe entgehen.
Das liegt in der Rekrutierungspraxis der Banden, sagt Maria Goméz, eine Bewohnerin Durans, vor den Toren Guayaquils. Sie erlebt in ihrem Viertel im Westen der Stadt fast täglich, auf welche Art und Weise die Jugendlichen in den Sog der Gewalt hineingezogen werden: Offenbar werden die Familien der späteren Täter als Geiseln genommen und ihr Leben bedroht, wenn die Jugendlichen die Aufträge der Gangs nicht erfüllen. Durch kostenloses Verteilen von Drogen werden auch ganz junge Kinder süchtig gemacht und so abhängig von den Banden, berichtet Maria Goméz (Originalton in Spanisch): Frei zur Veröffentlichung bei Nennung der Quelle:

Maria Goméz über die Gründe für die vielen sehr jungen Drogensüchtigen in Ecuadors Großstädten